Hilfsaktion im Ahrtal

Mit gemischten Gefühlen machte sich unser Helferteam am Freitagmorgen um 3:00 Uhr, beladen mit Holz, Werkzeug und Hilfsgütern, auf den Weg nach Walporzheim in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Niemand wusste genau, was uns bei unserer Ankunft erwarten würde. Natürlich kannten wir die furchtbaren Bilder und Videos aus den Nachrichten, jedoch waren wir uns nicht sicher, wie genau es dort bei unserer Ankunft aussehen würde und vor allem wie viel Hilfe wir leisten konnten in den wenigen Tagen, die uns zur Verfügung standen.

Aber von Beginn…

Es war eine schnelle und einfache Entscheidung, als uns Peter Hafner, ein freiwilliger Helfer im Ahrtal, über Social Media kontaktierte und um unsere Mithilfe beim Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe bat. Natürlich würde unser Team alles möglich machen, um dort zu helfen. Somit sollte sich schon etwa zwei Wochen später der Hilfstrupp, beladen mit einem fertigen Anbau, der nur noch aufgestellt werden musste, auf den Weg machen. Doch dafür war noch einiges an Planung und Arbeit notwendig.

In wenigen Tagen wurde ein Anbau geplant, gezeichnet und produziert. Außerdem organisierten wir gespendete Hilfsgüter wie Elektrogeräte, Werkzeug und Haushaltsgeräte aus der gesamten Region. Für diese Sachspenden möchten wir uns ganz herzlich bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben! Nicht nur unser Team hat sich über die rege Spendenteilnahme gefreut, sondern auch die Menschen im Ahrtal, die diese Dinge unbedingt brauchen.

Es war echt unglaublich wie die Menschen hier zusammenhalten. Jeder der irgendwas beisteuern kann, hilft. Die Menschen teilen die letzten Sachen, die sie noch besitzen und dann sitzt man im Hilfszelt zum Essen zusammen, unter völlig fremden Menschen, ist mit jedem sofort per Du und man redet miteinander, als würde man sich schon Jahre kennen.

So waren wir am Morgen vom 15. Oktober mit einem 13-köpfigen Team, einem beladenen LKW mit Anbau und drei vollen Sprintern abfahrbereit. Nach über 6 Stunden Fahrt kamen wir endlich an. Wir hatten natürlich versucht uns auf das, was uns erwartete einzustellen, doch diese Zerstörung mit eigenen Augen zu sehen, war für uns alle noch einmal ein einprägsames Erlebnis. Um keine Zeit zu verlieren, teilte Zimmerermeister und Leiter unserer Hilfsaktion, Achim Eisele, uns in kleine Gruppen ein, sodass wir direkt mit mehreren Projekten beginnen konnten. Noch am Freitag stellten wir sämtliche Wände für den geplanten Anbau am Sportheim. Dieser soll vor allem jetzt im Winter genutzt werden, um die notdürftigen Zelte zu ersetzen, die momentan für Elektrogeräte genutzt werden. Außerdem verkleideten wir die Decke im Erdgeschoss bei unserer Gastgeberin Simone. Um es ein wenig traditionell zu halten, feierten wir am Samstagabend zwei kleine Richtfeste, eines bei Simone und eines am neuen Anbau des Sportheims. Sowohl beim Richtfest als auch zu den Essenszeiten waren wir immer wieder überrascht von der Offenheit, Freundlichkeit, Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen, die dort aufgrund dieses Ereignisses zusammenkamen.
Die nächsten beiden Tage begannen früh. Wir dichteten das Dach des Anbaus ab, bauten eine Terrasse neu, verlegten Böden, bauten Schränke und Ablagen und bauten eine Brücke auf einem Kinderspielplatz, die von den Fluten der Ahr weggerissen wurde. Doch wo hört man auf, wenn offensichtlich noch so viel mehr zu tun ist? Das fragten wir uns Sonntag Mittag, als es für uns eigentlich an der Zeit war, zurückzufahren. Nach kurzem Überlegen entschieden wir uns, unseren Einsatz mit einem Teil der Helfer zu verlängern und erst am Montag zurückzufahren. So hatten wir zumindest ein paar Stunden mehr Zeit, uns um weitere Renovierungen zu kümmern und zu helfen. Das gab uns Zeit, uns am Sonntagnachmittag um die notdürftige Reparatur des Backhauses zu kümmern. Das Backhaus, ein traditionelles Backsteinhaus mit altem Holzofen, diente vor der Flutkatastrophe als Treffpunkt der Dorfbewohner zum gemeinsamen Brotbacken. Um das auch zukünftig zu ermöglichen, deckten wir das Dach der Backstube notdürftig ab, damit der alte Brotbackofen vor weiteren, wetterbedingten Schäden geschützt wurde.
Es ist kaum möglich diese Eindrücke mit Worten zu beschreiben, die wir bei unserem Hilfseinsatz im Ahrtal gesammelt haben. Wir haben dort in wenigen Tagen so viel erlebt. Vor allem aber werden wir uns wohl immer an die tollen Menschen erinnern, die wir hier kennenlernen durften. Egal ob die Bewohner, die so viel verloren haben und trotzdem so viel geben möchten, dankbar sind, sich freuen und uns bei unserer Arbeit unterstützten, wo immer sie konnten. Oder die vielen freiwilligen Helfer, die aus ganz Deutschland zusammenkommen, um zu helfen und ihr eigenes Leben zurückstellen, um die Menschen hier zu unterstützen. Wir würden es jederzeit wieder tun und freuen uns, ein Teil dieser Hilfsaktion gewesen zu sein. Auch jetzt gibt es im Ahrtal immer noch viel zu tun und die Menschen dort sind auf freiwillige Helfer angewiesen. Wer also die Möglichkeit hat und helfen möchte kann das tun! Gerne vermitteln wir auf Anfrage auch Kontakte zu Personen vor Ort.

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